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Küchen-News

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Liebe Leser:innen,

jetzt hat es erneut ein Branchenunternehmen erwischt. Wesco aus Arnsberg hat Antrag auf Eröffnung des vorläufigen Insolvenzver-fahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das Unternehmen, das sich in der Küchenbranche durch den Bereich Einbaumülltrennsysteme und Outdoorküchen einen Namen gemacht hat, ist nicht erst seit gestern in der Krise. Spätestens als 2022 die Villa Wesco verkauft wurde, offenbarte sich das Dilemma.

Nicht Küchentechnik und Outdoorküchen sind der Auslöser für die Zahlungsschwierigkeiten, sondern eher der Bereich Küchenaccessoires und vor allem die hochwertigen freistehenden Mülleimer. Denn hier schließt sich der Kreis zu den Sorgenkindern im Handel. Wesco war mit den freistehenden Müllsammlern vor allem stark in den Kaufhäusern wie Metro und Galeria vertreten. Absatzwege, die stark unter Corona und der nachfolgenden Kaufzurückhaltung gelitten haben und deren Zukunft ebenfalls ungewiss ist. Dazu kam es offensichtlich auch zu Problemen im Gesellschafterkreis. Der neben Egbert Neuhaus geschäftsführende Gesellschafter Marcus Westermann ist erst im Oktober 2023 aus der Unternehmensführung ausgeschieden. Eine unglückliche Melange. Jetzt wird nach einem Käufer für das 1867 gegründete Traditionsunternehmen gesucht. Aber auch das dürfte in der aktuellen Situation nicht einfach sein.

Wie tief die Branche von der Krise betroffen ist, wird auch an der aktuellen Situation bei Miele deutlich, hier wird, wie bei nahezu allen Hausgeräteherstellern, über Stellenabbau nachgedacht. Der Nachfragerückgang macht die oftmals zusätzlich aufgebauten Kapazitäten überflüssig. Gleichzeitig bündelt Miele mit Metall Zug sein Geschäftsfeld Medizin- und Pharmatechnik, eine richtungsweisende Entscheidung, wie ich finde.

Diesen Meldungen steht die Stimmung auf den Verbandsmessen und auf der Küchenmesse in Paris total entgegen. Sowohl bei GfM-Trend, Einrichtungspartnerring VME und MZE war die Stimmung positiv und auch in Frankreich wurde nicht geklagt, sondern nach neuen Vermarktungswegen gesucht; so waren Schüller Küchen und Impuls erstmals in Paris vertreten und konnten sich über gute Kontakte freuen.

Spannend wird auch die Entwicklung der EuroCucina. Küchen bekommen auf der Messe einen neuen, prominenten Standplatz, direkt am Ein- bzw. Ausgang der U-Bahnhaltestelle. Weiter werden auch die Hausgeräte in die Küchenausstellung integriert. Roundtable-Gespräche mit der Industrie brachten diese zentralen Erkenntnisse. Es wird also spannend im kommenden Jahr in Mailand.

Spannend wird es aber auch in Berlin, nach den Querelen der Vergangenheit soll die IFA 2024 zum 100. Geburtstag wieder jünger und internationaler werden. Und auch der Sommergarten wird wieder mit Leben gefüllt.

Es gibt also auch durchaus positive und hoffnungsvolle Entwicklungen in der Branche. Ich wünsche Ihnen eine schöne Adventszeit, in der Weihnachtswoche melden wir uns dann mit der letzten Ausgabe für das Jahr 2023 bei Ihnen zurück.

Ihre Stefanie Willach

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