Liebe Leser:innen,
die Branche befindet sich in einem höchst schwierigen Fahrwasser. Die während der AMK-Vereinsmitgliederversammlung in Weinheim präsentierten Zahlen zeigen, wie stark der Markteinbruch im vergangenen Jahr war. Von Umsatzzuwächsen können die wenigsten Unternehmen reden, gleich ob in Küchenmöbelindustrie, Hausgeräteindustrie oder Zubehörindustrie. Dennoch wurde in Mannheim von den reichlich vertretenen AMK-Mitgliedern und Branchenverbänden versucht, die Lage nicht zu dramatisieren. Ob wir 2024 aus dem Tal der Tränen herauskommen, erfordert nach meiner Einschätzung die Glaskugel. Es gibt Argumente dafür, aber auch reichlich Argumente dagegen.
Doch hat die gemeinschaftliche Veranstaltung von Küchenindustrie und Küchenhandel eindrucksvoll bewiesen, wie eng die Branche auch in schwierigen Zeiten zusammensteht. Der Austausch in Mannheim war ebenso fruchtbar wie die Arbeit der AMK und deren Arbeitsgruppen, die gemeinsam an der Schlagkraft der Branche arbeiten. Gut finde ich die Idee, im Zuge einer AMK-Projektgruppe die Mitarbeiterfindung für die gesamte Branche zu fördern. Der Fachkräftemangel hat uns längst alle erreicht, der Nachwuchs muss erfahren, wie spannend und vielfältig die Tätigkeiten in der Branche sind, gleich ob in Industrie oder Handel.
Spannend und vielfältig sind auch die Themen in der aktuellen Ausgabe von küchennews. Wir haben mit dem nobilia-Lenker Dr. Lars Bopf ausführlich über die aktuelle Situation bei nobilia gesprochen und erfahren, wie nobilia und seine Mitarbeiter „Fit für die Zukunft“ gemacht werden. Wir waren auch im Gespräch mit Nolte-Geschäftsführer Manfred Wippermann, der mir erklärte, dass er eine solche Situation in den über 30 Jahren seiner Berufstätigkeit noch nicht erlebt habe. Und natürlich waren wir auch im Gespräch mit Ralf Marohn, der von der Kündigung seines Lizenzpartners Kitchoo mehr als überrascht war. Am Rande ergaben sich auch hier interessante Aspekte, wie sich das RWK & Kuhlmann für die Zukunft aufstellen möchte. Dann blicken wir noch nach Frankreich zu der Schmidt Groupe, die in dritter Generation von Anne Leitzgen geführt und nach vorn getrieben wird. In Frankreich ist die Küchenmöbelindustrie der gleichen Situation wie in Deutschland ausgesetzt. Und schließlich verriet uns Winfried Küppers, seit April 2023 Managing Director bei V-Zug, wie er im Jahr 2024 in Deutschland um über 40 Prozent mit V-Zug wachsen will. Winfried Küppers, der auch wissenschaftlicher Leiter der Steinbeis-Stiftung ist, hat da eigene Ideen und Ansichten und adressiert ausschließlich das Luxussegment.
Persönlich betrübt mich die Meldung, dass es für die Wesco-Mitarbeiter in Arnsberg keine Zukunft im Unternehmen mehr gibt. Die Marke Wesco wird es indes weiterhin geben, ich denke, sie ist bei Naber gut aufgehoben, und die Mitarbeiter in Schwarzenberg können ebenfalls aufatmen, der Standort wird weitergeführt. Positive und negative Nachrichten liegen in diesen Tagen sehr eng beieinander.
In diesem Sinne, bleiben Sie optimistisch,
Ihre Stefanie Willach
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